Andreas Herzau
Helvetica
28.10. – 22.12.2017
Die Ausstellung „Helvetica“ von Andreas Herzau in der Soiz Galerie ist eine fotografische Auseinandersetzung mit der Schweiz. Über ein halbes Jahrzehnt hat er das Land immer wieder besucht und die verschiedensten Orte, Sujets und Menschen festgehalten. Ihm geht es nicht um Reportage-Fotografie im berichtenden Sinn, sondern darum, eigene, oft von Klischees verstellte Vorstellungen mit dem Vorgefundenen abzugleichen.
Herzau zeigt ein Land, das er für seine Errungenschaften schätzt – auch wenn er bald erkennt, dass es sich mit den eigenen Ansprüchen schwertut. Als eine Nation von großem wirtschaftlichem Wohlstand, gefestigt durch eine lange Tradition liberaler Demokratie und politischer Neutralität, offenbart sie dennoch starke nationale Abwehrreflexe.
Herzau umkreist die Widersprüche des helvetischen Selbstbildes und reflektiert seine eigene Rolle als Fremder. Es sind genau diese Bruchstellen, auf die der Fotograf seinen Blick richtet.
Ein Auslöser für die Arbeit war René Burris berühmtes Buch „Die Deutschen“ aus dem Jahr 1962, das Herzau bei der Vorbereitung zu einem Vortrag über Fotobücher in die Hände fiel. Daraufhin entwickelte er die Idee, den Schweizern einen Gegenbesuch abzustatten. Das Buch zur Serie „Helvetica“ ist im September 2017 beim Schweizer Verlag Nimbus erschienen (ISBN 978-3-03850-039-1, 38 Euro). Analog zu Burris Werk, in dem deutsche Autoren den Bildern kurze Texte zur Seite stellten, sind in der Publikation Nora und Eugen Gomringer mit Gedichten vertreten.
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