Hana Connor | Bára Prášilová | Dagmar Vyhnálková

School of Opava

17.09. – 15.10.2016

Das 1990 gegründete Institute of Creative Photography der Universität Opava liegt weitab der Großstadt Prag an der polnischen Grenze. Dennoch hat es sich in den letzten 25 Jahren zur größten und einer der renommiertesten tschechischen Schule für Fotografie und Fotokunst mit vielen ausländischen Studierenden entwickelt. Namhafte Fotokünstler wie Dita Pepe oder Rafal Milach sind daraus hervorgegangen und unterrichten heute selbst am Institut. Studierende sind nicht – wie in der akademischen Kunstausbildung üblich – nur einem Lehrer zugeordnet, sondern werden von vielen internen und externen Dozenten dabei unterstützt, eine eigene Bildsprache zu entwickeln. Die Soiz Galerie zeigt mit Werken von Hana Connor, Bara Prasilova und Dagmar Vyhnalkova drei Positionen junger tschechischer Fotokunst, die ihre Wurzeln im Institute of Creative Photography haben.

„Ich lerne einen Ort kennen, wenn ich seine Menschen spüre“, sagt Hana Connor (*1980). Immer wieder zog es sie in die Wall Street als Konzentrat New Yorks und ebenso jeder modernen, multikulturellen Großstadt. Daraus entstand ihre bisher intensivste Serie. Die schwarz-weißen Momentaufnahmen zeugen von ständiger Bewegung und lassen viel interpretatorischen Raum, etwa wenn eine junge Frau schreiend durch die Straße läuft. Roh, oft unscharf sind diese Fotografien und irritieren durch Spiegelungen. Dennoch oder gerade deshalb ziehen sie den Betrachter unvermittelt ins Geschehen.

Die farbkräftigen Arbeiten von Bara Prasilova (*1979) entstammen scheinbar der stilisierten Modewelt, doch die Künstlerin nutzt Modefotografie zur Erkundung der Welt. Perfekt in Szene gesetzt erzählen ihre Protagonisten von der Einsamkeit und Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz. „Durch Fotografie versuche ich, menschliche Beziehungen zu verstehen“, sagt Prasilova. In ihrer „Evolve“-Serie sind Menschen durch Zöpfe untrennbar verbunden oder in ihre Einsamkeit verstrickt. Geflochtenes Haar ist für Prasilova ein Symbol der Unfreiheit: „Wir lassen es nicht frei fließen, weil unsere Ängste uns davon abhalten.“

Wie aus einer anderen Welt wirken die Farbfotografien von Dagmar Vyhnalkova (*1985) auf den ersten Blick – und dennoch wollen sie den Betrachter in sein Innerstes führen. Scheinbar in der Nacht oder an ihren Rändern entstanden, zeigen die spirituellen Werke unterschiedliche Sujets wie Menschen, Landschaften, Tiere oder Häuser, die alle von einem besonderen Moment zeugen – und vom großen Ganzen, in das diese flüchtigen Momente eingebunden sind. „Ephemeral Moments of Beauty ist eine sehr persönliche Serie, denn sie repräsentiert wichtige Lebensphasen während meiner Selbsterkundung“, sagt Dagmar Vyhnalkova.

Soiz Galerie

Eva Riesinger

Schustergasse 19
94032 Passau

geschlossen seit März 2020